Familie Schnidt im Hochzeitsfieber. Rudi und Irene wollen es nochmal wissen. Und weil man mit über 80 nicht mehr viel Zeit hat, lassen sie sich von nichts abschrecken. Noch nicht einmal vom Europa-League-Sieg der Eintracht. Muss ja keiner wissen, dass die Trauung gar nicht stattgefunden hat. Genauso wenig wie niemand weiß, dass Andrea die Ringe verbummelt hat.
Wie in allen Büchern dieser Reihe geht es auch in „Getraut“ turbulent zu. Da wird Hundekacke seziert, man fährt durch die halbe Republik, um eine Taube zu retten und aus Feinden werden Freunde. Manches vielleicht ein bisschen überzogen, aber genau darin liegt doch auch der Spaß. Es erinnert immer ein wenig an eine Soap, in der man alte Bekannte wiedertrifft und in der neue Charaktere eingeführt werden.
Nachdem ich mir die letzten beiden Bände als Hörbücher zu Gemüte geführt habe, hatte ich beim Lesen auch noch die ganze Zeit die Stimme von Susanne Fröhlich im Ohr. Da ist man fast noch näher dran am Geschehen. Wobei ich das dank des Lokalkolorits eh schon bin. Wenn Rudi in seinem derben Hessisch babbelt, ist das einfach ein Stück Frankfurt und an dieses Chaos am Tag des Europa-League-Siegs kann ich mich auch noch sehr genau erinnern.
Doch ich bin mir sicher, dass auch nicht-hessische Leser bei „Getraut“ auf ihre Kosten kommen. Zumindest wenn sie locker-leichte Unterhaltung mögen.
Ich habe dieses Buch selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine eigene Meinung wider, die von niemandem beeinflusst wurde.