Sie ist Bloggerin, Kellnerin und seit Neuestem auch Single. Gleich drei Gründe, sich drin­gend ein paar Mit­be­wohner zu suchen, denn sonst muss Marie raus aus der hübschen Wohnung mit dem häss­lichen Bad. Doch ist eine WG wirk­lich die Lö­sung für ihr Pro­blem? Mit drei fremden Menschen zu­sammen­zu­leben, hat näm­lich so seine Tücken. Erst recht, wenn man einen seiner Mit­be­wohner ge­küsst hat. Aber eins kommt so ga­ran­tiert nie wieder auf: Lange­weile.
Ich muss zu­geben, Kristina Günak hatte mich schon mit der ersten Szene, in der Marie zum Nach­denken auf dem Toi­letten­deckel in diesem ab­grund­tief häss­lichen Bad sitzt. Sie ist ein Frei­geist, der sich nur un­gern in ein kon­ser­va­tives Ge­sell­schafts­korsett quetschen lässt, aber das heißt nicht, dass sie keine Ver­ant­wortung über­nehmen kann. Egal ob es sich um den neuen Mit­be­wohner Damian handelt, der offen­sicht­lich über einem ernsten Problem brütet, oder um den „kleinen Hund“, Marie kümmert sich. Und so ent­wickelt sich ein feines freund­schaft­liches Netz, dass alle Be­teilig­ten durch die Tücken des Alltags trägt. Wenn da nicht die Liebe da­zwischen­funken würde.
Mir hat es Spaß gemacht, in dieses kunter­bunte WG-Leben ein­zu­tauchen. Und das, ob­wohl ich selbst wirk­lich über­haupt nicht WG-taug­lich bin. Aber das ist ja das Schöne an Büchern. Man kann wunder­bar in andere Welten ein­tauchen und sobald man den Buch­deckel zu­klappt, ist man wieder in seinem ge­wohnten Um­feld.
Wobei „Wer mich nicht mag, hat keinen Ge­schmack“ noch immer nach­hallt. Jedes Mal, wenn ich im Bad an der
Wasch­maschine vorbei­komme, frage ich mich, ob das mit der Höhe wohl wirk­lich stimmt. Was? Das ver­rate ich aus Jugend­schutz­gründen an dieser Stelle lieber nicht. Da gilt wie immer das Motto „Müsst Ihr selbst lesen“. Lohnt sich auch, weil das Buch wirk­lich unter­halt­sam ist.
Ich habe dieses Buch selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine eigene Meinung wider, die von niemandem beeinflusst wurde.