Von wegen besinnliche Vorweihnachtszeit. Am 6. Dezember verschwindet die 16-jährige Lissy spurlos. Fieberhaft versuchen die Eltern herauszufinden, was passiert ist, doch sie sind zu spät. Lissys Leiche wird auf einem Feldweg gefunden. Pia Sander, Oliver von Bodenstein und das Team der Kripo Hofheim stürzen sich in die Arbeit. Warum hat Lissy sich an diesem Abend von ihren Freundinnen getrennt? Und was hat Farwad Mahmoudi mit ihrem Verschwinden zu tun? Sie würden ihn gerne befragen, doch auch von dem abgelehnten Asylbewerber fehlt seit diesem Abend jede Spur.
Man könnte denken, dass allein diese Ermittlungen das Team vom RKI ausreichend beschäftigen. Doch plötzlich müssen sie feststellen, dass einer von ihnen ein perfides Doppelleben geführt hat. Sie stoßen auf eine Verbrechensserie, die sie alle fassungslos macht. Sofort ist klar, sie müssen zweigleisig ermitteln. Sie müssen dieses Netz von Monstern auffliegen lassen und gleichzeitig den Mörder von Lissy finden. Und möglicherweise gibt es da sogar einen Zusammenhang.
Nele Neuhaus schafft es immer wieder aufs Neue, mich zu überraschen. Das ist ihr auch mit diesem Krimi wieder gelungen. Mehrfach glaubte ich zu wissen, wer der Täter ist und immer wieder landete ich mit diesem Verdacht in einer Sackgasse. Genauso wie die Kommissare. Kein Wunder, dass mich die Ermittlungen bis zum Schluss so gefesselt haben. Und auch die Entwicklung von Henning Kirchhoff hat mich überrascht. Positiv überrascht. Während ich ihn in „Ewige Freundschaft“ mit seinen Autorenambitionen zeitweise fast schon etwas nervig fand, bin ich dank „Monster“ fast schon zum Henning-Fan geworden. Die Art und Weise, wie er sich zu einem guten Freund entwickelt hat, fand ich nämlich sehr sympathisch.
Und als äußerst unsympathisch entpuppte sich eine andere Figur, in der auch ich mich die ganzen Vorgängerbände über gewaltig getäuscht hatte. Aber mehr verrate ich dazu an dieser Stelle nicht. Denn Krimis spoilern zählt auch schon als Verbrechen, oder?
„Monster“ ist einer dieser Krimis, die es sogar bei Temperaturen jenseits der 20 Grad Marke schaffen, einem eine Gänsehaut über den Körper zu jagen. Das kann ich deshalb so genau sagen, weil ich große Teile dieses Buches am Strand gelesen habe. Und nun hoffe ich natürlich, dass Pia Sander weiterermittelt. Damit ich auch für die nächste Reise fesselnden Lesestoff habe.
Ich habe dieses Buch selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine eigene Meinung wider, die von niemandem beeinflusst wurde.