Eigentlich hat sich Greta in ihrem neuen Job in New York bislang ganz wohlgefühlt.
Doch dann bittet sie der Eisklotz, wie ihr Chef Duncan Sommerset wegen seiner eisblauen Augen
und seiner Unnahbarkeit von seinen Mitarbeitern genannt wird, darum, ihn zu
einer Geschäftsreise nach Kanada zu begleiten. Wobei er eher Befehle erteilt.
Schließlich kann Greta als seine Angestellte nicht nein sagen. Genauso wie auf der Fähre
nach Whale Island, wo sie zufällig Duncans Mutter treffen, die glaubt, dass Greta Duncans Ehefrau ist.
Die junge Deutsche fühlt sich so überrumpelt von der Herzlichkeit, die ihr Duncans Mutter
entgegenbringt, und von dem bittenden Blick ihres Chefs, dass sie sich auf diese Lüge
einlässt. Ob das eine gute Idee ist? Denn irgendwann beginnt Greta das zu fühlen, was sie
eigentlich nur spielt. Und so herzliche Menschen wie die Camerons, bei denen sie sich sofort
Zuhause fühlt, sollte man nicht anlügen. Außerdem ist da dieses Geheimnis aus
Duncans Vergangenheit, dass sie verunsichert. Aber gibt es einen Weg zurück aus
diesem Labyrinth von Lügen?
Es war ein herrlicher Ausflug nach Kanada, so viel kann ich vorab schon verraten. Miriam
Covis Schilderungen waren so detailliert, dass mir Whale Island sofort vertraut
erschien. Dabei war ich noch nie in Kanada. Auch die Figuren von Duncan und Greta, sowie die der
Camerons waren so liebevoll gezeichnet, dass ich schon nach wenigen Seiten
eingetaucht bin in „Heimkehr nach Whale Island“. Ich hatte diesen muffigen Geruch
der Cameron Lodge in der Nase und hätte Duncan und Greta schon viel eher in die vermeintlich
richtige Richtung gestupst. Aber dann wäre ich ja um eine unterhaltsame Lesezeit
gebracht worden. Außerdem ist bei Liebesgeschichten doch der Weg das Ziel. Und
vielleicht, aber nur ganz vielleicht liegt man als Leser mit seinem Anfangsgefühl
auch falsch.
Falls Ihr also auf der Suche nach einem echten Wohlfühlroman seid, dann kann ich Euch
„Heimkehr nach Whale Island“ sehr ans Herz legen.
Ich habe dieses Buch selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine eigene Meinung wider, die von niemandem beeinflusst wurde.