»Eine Billion Dollar« von Andreas Eschbach

Gelesenes

»Eine Billion Dollar« von Andreas Eschbach

Was passiert, wenn ich heute eine über­schau­bare Summe Geld an­lege, die mit 4 % pro Jahr ver­zinst wird, und diese Spar­an­lage 500 Jahre lang liegen­lasse? Dieses Geld ver­mehrt sich. In einem Aus­maß, das man eigent­lich gar nicht greifen kann. Das muss auch John Fontanelli fest­stellen, der völlig ahnungs­los mit einem Erbe von 1 Billion Dollar kon­fron­tiert wird. Plötz­lich ist der Pizza­lieferant, der gestern noch nicht ein­mal wusste, wie er seine Miete auf­bringen soll, der reichste Mann der Welt. Aber Reich­tum bringt nicht nur An­nehm­lich­keiten mit sich. Es ver­pflichtet auch. Erst recht, wenn der Erb­lasser dieses Ver­mögen weiter­gibt mit dem Wunsch, dass John damit die Zu­kunft der Mensch­heit rettet. Aber wie geht das?

„Eine Billion Dollar“ von Andreas Eschbach ist kein modernes Märchen, sondern viel­mehr ein Roman, der sich mit un­glaub­lich wichtigen Fragen be­schäftigt. Wie soll es mit der Mensch­heit weiter­gehen, wenn wir alle unseren Lebens­raum ver­nichten? Und wo sitzt eigent­lich die Wurzel allen Übels? Ist es die Über­be­völ­ke­rung? Der Kapi­talis­mus? Der all­ge­meine Ego­is­mus? Das Buch wirft un­zählige Fragen auf und liefert min­destens ge­nauso viele Lö­sungs­an­sätze. Doch egal wie man es dreht und wendet, die Mensch­heit scheint ver­loren.
Ich bin zwie­ge­spalten, was dieses Buch an­geht. Ob­wohl ich die auf­ge­worfenen Themen teil­weise sehr in­te­ressant fand und auch mit dem Pro­ta­go­nisten John sym­pa­thi­sierte, wusste ich zwischen­durch nicht, ob ich nun einen Roman oder ein Sach­buch lese. Trotz­dem habe ich die Lek­türe nicht ab­ge­brochen. Weil ich Eschbachs Art zu schreiben sehr mag und weil ich es fas­zi­nierend fand, dass das Buch schon mehr als 20 Jahre alt ist und trotz­dem so zeit­los wirkt. Denn im Grunde genommen sind wir heute nicht viel weiter als damals.
Es ist also eher ein Buch für Menschen, die sich mit ge­sell­schaft­lichen Themen be­schäftigen möchten und die nicht auf der Suche nach leichter Unter­haltung sind. Aber wenn man sich auf diese Tat­sache ein­lässt, dann sind die fast 900 Seiten wie­de­rum ein Klacks.

Transparenz

Ich habe dieses Buch selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine eigene Meinung wider, die von niemandem beeinflusst wurde.

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