Worauf haben sie sich da bloß eingelassen? Claire braucht das Geld und John muss sich von seiner übergriffigen Familie
abgrenzen. Aber war es wirklich eine gute Idee, deshalb gleich einen wildfremden Menschen zu heiraten? Und das auch noch vor
laufenden Kameras?
Doch nun stecken sie mittendrin, in der Fernsehsendung The Wedding Project. Und weil beide nicht die Typen sind, die vorschnell
aufgeben, ziehen sie das jetzt durch. Auch wenn Claire findet, dass John ein überheblicher Fatzke ist. Und John ist ebenfalls
nur mäßig begeistert von seiner neuen Mitbewohnerin, die ständig diese schlabberigen, stillosen Klamotten trägt und
keine Zukunftsvisionen zu haben scheint. Doch wer gewinnen will, muss gute Miene zum bösen Spiel machen.
Sie machen das wirklich großartig, müssen allerdings feststellen, dass sie sich langfristig zumindest
voreinander nicht verstellen können. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto besser lernen sie sich kennen.
Und merken, dass da zumindest so etwas wie Freundschaft drin ist. Doch macht das die Sache wirklich einfacher? Und kann man
überhaupt befreundet sein, wenn es plötzlich zu Knistern beginnt?
Ah ja, bekanntes Schema, dachte ich, als ich den Klappentext las. Schließlich gibt es auch im deutschen Fernsehen eine
Sendung, in der wildfremde Menschen eine von Experten und Fernsehmachern arrangierte Ehe eingehen. Doch Johanna
Danninger und Greta Milan haben nur den Grundgedanken aufgenommen und aus „The Wedding Project“ einen Wettbewerb
gemacht. Mit zwei Protagonisten, die wirklich gut gezeichnet waren. Ich fand John anfangs so
unsympathisch, dass ich vollstes Verständnis gehabt hätte, wenn Claire den Bund seiner teuren Anzugshose geöffnet
und ihm seinen dämlichen Smoothie hineingekippt hätte. Aber wie auch im echten Leben gibt es Gründe, warum John so ist, wie er ist.
Und zum Glück steckt da noch ein ganz anderer Typ in ihm. Einer, der es verdient hat, geliebt zu werden. Bleibt bloß die Frage, ob zwei
Menschen, die aus so unterschiedlichen Welten stammen, wirklich zueinander finden. Erst recht, wenn halb Amerika dabei
zuschaut.
Und obwohl The Wedding Project eine Liebesgeschichte ist, gibt es auch was zu Schmunzeln. Denn über das Konkurrenzpärchen
habe ich mich mindestens so sehr amüsiert wie Claire und John. Vor allem Dumpfbacke Sandy Fringeman hatte es mir angetan.
Für mich war es das erste Buch von diesem Autorenduo und die beiden haben sich mit ihrer Story erneut einen Platz auf meiner
Wunschliste gesichert. Es wird also ein Wiedersehen geben.
Ich habe dieses Buch selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine eigene Meinung wider, die von niemandem beeinflusst wurde.