Seit mehr als einem Jahrzehnt war Aaron nicht mehr in seiner Heimatstadt Lake Paradise. Doch nun ist sein Großvater gestorben
und auch wenn es Aaron davor graut, erscheint es ihm nur anständig, dem alten Griesgram die letzte Ehre zu erweisen. Also setzt
er sich in den Flieger und reist zur Beerdigung an. Die Stadt erscheint ihm eng wie eh und je und sein Vater weiterhin
abweisend wie ein Lotus-Blatt. Doch zum Glück begegnet ihm Lexi.
Die erinnert sich sofort an den Jungen, der sie damals auf dem Schulhof so vehement verteidigt hat und kann gar nicht verstehen,
warum ihn die Gerüchteküche der Kleinstadt so negativ dastehen lässt. Denn hinter der glänzenden Fassade des
erfolgreichen Architekten scheint ein Mensch zu stecken, der gefühlvoller ist, als er es selbst zugeben möchte.
Aber ist Lexi wirklich schon bereit, sich nach dem schrecklichen Schicksalsschlag, der sie ereilt hat, wieder zu
verlieben? Und kann Aaron, der in New York die Frauen genauso häufig gewechselt hat wie seine Unterwäsche, Gefühle zulassen,
die ihm eigentlich Angst machen?
Manuela Insua hat mit „Lake Paradise“ etwas geschafft, was ich wirklich interessant fand. Lexi ist ein Typ Frau, mit dem ich
mich nicht richtig identifizieren kann. Mir ist es einfach schleierhaft, wie eine junge Frau auf eine Ausbildung
verzichten kann, weil es ihr einziges und wichtigstes Ziel im Leben ist, zu heiraten und Kinder zu bekommen. Das ist
meilenweit entfernt von meinem eigenen Denken. Und trotzdem mochte ich sie. Mochte ihre warmherzige Art und wie sie sich sozial
engagiert. Allein ihr Umgang mit Grandpa Murphy war so liebevoll, dass ich mir dachte, die Welt braucht mehr Lexis.
Dazu kam das Setting, das mich die ganze Zeit an die Gilmore Girls erinnert hat. Okay, ein bisschen weniger Paradise hätte ich mir
hier und da schon gewünscht. Da ging es mir nicht anders als Aaron. Der bei genauerer Betrachtung genau wie alle anderen
Bewohner von Lake Paradise das Herz am rechten Fleck hat. Und so habe ich meine rationale Seite einfach ausgeschaltet und mich
dieser romantischen Stimmung hingegeben. Was ich nicht eine Seite lang bereut habe.
Nun bin ich gespannt auf den zweiten Band. Wen Manuela Inusa wohl hier glücklich macht?
Ich habe dieses Buch selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine eigene Meinung wider, die von niemandem beeinflusst wurde.