Mit Peter hat Laura den absoluten Jackpot gezogen. Zumindest sieht es nach außen hin so aus. Sie lebt ein sorgenfreies Leben in einem noblen Frankfurter Vorort, kann sich in Ruhe ihrer kleinen Tochter widmen und hat mit Peter einen Mann an ihrer Seite, der ihr jeden Wunsch von den Augen abliest. Doch von einem Tag auf den anderen ist es vorbei mit der Idylle. Peter, der mit seinem besten Freund in Südfrankreich zum Segeln verabredet ist, meldet sich nicht wie verabredet zu Hause. Und Christopher, besagter Freund, kann Laura ebenfalls nicht sagen, wo ihr Mann abgeblieben ist. Also setzt Laura sich kurzerhand ins Auto und fährt hinunter nach Frankreich. Um sehr bald festzustellen, dass ihr Mann nicht der ist, der er vorgab zu sein. Und alle außer ihr wussten Bescheid. Aber warum hat er sie belogen? Warum geben alle vor, nichts über seinen Verbleib zu wissen?
Charlotte Link versteht es einfach, Spannung aufzubauen. Kurz nachdem ich „Die Täuschung“ zu lesen begonnen hatte, schilderte ich meinem Mann die
Einstiegsszene und ich hatte trotz einer Außentemperatur von mehr als 30 Grad eine Gänsehaut am ganzen Körper. Alleine beim Erzählen. Ihr könnt Euch
sicher denken, wie es mir beim Lesen erging. Erst recht, als ich die Puzzlestücke der Handlung nach und nach begriff und feststellte, in welch großer
Gefahr sich nicht nur Laura befindet. Anfangs sympathisierte ich ja nicht besonders mit ihr. Dieser Mäuschentyp Frau, der sich einem Mann dauernd
und ständig unterordnet, macht mich schon im normalen Leben ganz kribbelig. Da ging es mir beim Lesen nicht anders. Aber selbstverständlich war genau dieser
Charakterzug ein wichtiger Bestandteil des Handlungskonstruktes, von daher konnte ich mich irgendwann auf ihre Seite schlagen und habe
gehofft, dass sie der Gefahr noch einmal entkommt.
Ob ihr das gelungen ist, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. Sonst würde ich Euch ja um das Gänsehautfeeling bringen, das dieses Buch
garantiert.
Ich habe dieses Buch selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine eigene Meinung wider, die von niemandem beeinflusst wurde.