»A single nicht« von Ivy Andrews

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»A single nicht« von Ivy Andrews

Ruhm alleine macht nicht glück­lich. Das muss auch Mode­bloggerin Libby fest­stellen, als sie auf der New Yorker Fashion Week Jasper Chase, dem neuen Shooting-Star der Designer­szene, be­gegnet. Denn Jasper hat gerade schlechte Neuig­keiten aus seiner euro­päischen Heimat er­halten und braucht jemanden, der ihn auf­fängt. Also ver­bringt Libby den Abend mit ihm. Und die Nacht. Eine sehr heiße Nacht. Nur leider ver­schwindet Jasper nach dieser Nacht sang- und klang­los.
Trotz­dem kann Libby ihn nicht ver­gessen und ver­gleicht jeden Mann, der ihr danach be­gegnet, mit Jasper. Bis sie während eines Aus­lands­se­mesters in Plymouth völlig un­er­wartet wieder auf den zu­künftigen Alexander McQueen trifft. Aller­dings folgt auf das Wieder­sehen die große Er­nüch­terung: Jasper hat sich ver­ändert. Nicht un­bedingt zum Positiven.
Und auch Jasper ist von der Be­gegnung mit Libby nur mäßig be­geistert. Denn ob­wohl er alles getan hat, um sich diese zauber­hafte Frau aus dem Kopf zu schlagen, muss er fest­stellen, dass sie immer noch Schmetter­linge in seinem Bauch flattern lässt. Doch er hat nicht den Kopf, um sich mit seinen Ge­fühlen zu be­schäftigen. Bloß frag­lich, ob sich Ge­fühle von Karriere­plänen be­ein­flussen lassen.

Ich habe vor dem Kauf dieses Buches eine ganze Weile ge­zögert, weil ich mir nicht sicher war, ob ich dafür nicht doch schon zu alt bin. Im letzten Jahr habe ich nämlich erst­mals einen Roman von Colleen Hoover ge­lesen, der mir leider über­haupt nicht zu­sagte, und ich hatte be­fürchtet, „A single night“ könnte in eine ähn­liche Rich­tung gehen. Was bin ich froh, dass ich mich von dieser ge­dank­lichen Ver­knüpfung am Ende doch nicht leiten ließ. Denn von Ivy Andrews fühlte ich mich wirk­lich gut unter­halten. Die ge­meinsame Ge­schichte von Jasper und Libby ist sehr ge­fühl­voll er­zählt, ohne dabei schmalzig zu sein. Und da ich als Leserin immer beide Per­spek­tiven kannte, hatte ich die ganze Zeit dieses schöne „Jetzt sag’s doch endlich“-Gefühl. Kennt Ihr das? Wenn man den Prot­ago­nisten gerne einen Schubs geben möchte?
Sehr schön ge­zeichnet sind auch die Neben­figuren. Allen voran Libbys WG-Freun­dinnen Oxy, Val und Ella, die das Herz am rechten Fleck haben und Libby so erst­mals das Gefühl geben, richtig an­ge­kommen zu sein. Ich selbst bin ja absolut WG-un­tauglich, aber sollte ich jemals in die Ver­legen­heit kommen, dann hätte ich gerne genau solche Mit­be­wohnerinnen.
Eben­falls nicht un­erwähnt lassen, möchte ich die Liebe, mit der hier über Mode ge­sprochen wird. Ich bin selbst jetzt nicht die aller­größte Fashionista, weiß aber Kleidung, die gut ge­schnitten ist und aus natür­lichen oder natur­nahen Ma­te­rialien ge­fertigt ist, sehr zu schätzen. Darum ge­fielen mir die Pas­sagen, in denen Libby und Jasper voll in dem Thema auf­gingen auch wirklich gut.
Tja, wer hätte ge­dacht, dass aus­ge­rechnet eine Ge­schichte aus dem kalten, reg­ne­rischen Groß­britannien dafür sorgt, dass mir ganz warm ums Herz wird?

Transparenz

Ich habe dieses Buch selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine eigene Meinung wider, die von niemandem beeinflusst wurde.

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