»Man vergisst nicht, wie man schwimmt« von Christian Huber

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»Man vergisst nicht, wie man schwimmt« von Christian Huber

Sommer­ferien. End­los lange Tage, ab­kühlen im Frei­bad, rum­hängen mit den Freunden, Musik hören, sich ver­lieben. Es könnte so schön sein. Doch Krügers Sommer sind nicht mehr schön, seit er nicht mehr schwimmen kann. Und das mit dem Ver­lieben kann er sich, im Gegen­satz zu seinen Alters­ge­nossen, auch ab­schminken. Kommt überhaupt nicht in Frage. Kein Wunder, dass er mit einem weiteren er­eignis­losen Ferien­tag rechnet, als sein Freund Viktor ihn früh­morgens ab­holt, an diesem letzten Tag des Sommers. Doch dann rumpelt das furcht­lose Zirkus­mädchen Jacky im wahrsten Sinne des Wortes in das Leben der beiden Jungs und mischt alles auf.
Sie tauchen ein in die Welt des Zirkus‘, legen sich mit den stadt­be­kannten Hunnen an und landen völlig un­er­wartet auf der hippsten Party der Stadt. Und plötz­lich steht die Freund­schaft der beiden Jungs auf der Kippe und Krüger muss all seine Prin­zipien über Bord werfen. Denn morgen ist es zu spät. Doch kann er raus aus seiner Haut und vor allem raus aus seinen Hoodies? Und ver­gisst man wirklich nicht, wie man schwimmt?

Ich muss zu­geben, dass ich anfangs skep­tisch war. Das Buch hatte ich mit einer warmen Em­pfehlung in die Hand ge­drückt be­kommen, doch ich fand nicht sofort einen Zu­gang zur Ge­schichte. Natürl­ich war auch ich einmal fünf­zehn Jahre alt und ähnlich wie Krüger be­saß auch ich eine Sammlung selbst­ge­schriebener Ge­schichten. Das sind aber auch schon die einzigen Ge­mein­sam­keiten. Doch wie so oft im Leben lohnt es sich, den Dingen eine Chance zu geben. Da waren diese Neun­ziger­vibes. Die Musik, die Klamotten, der ganze Zeit­geist. Plötzlich fühlte ich mich in meine eigene Jugend zurück­ver­setzt und konnte mich ein­lassen auf die Ge­schichte dieser beiden Außen­seiter. Eine Ge­schichte, bei der mir ziem­lich schnell klar war, dass da noch irgend­etwas ganz Großes passieren muss. Bloß was? Außer­dem musste ich natür­lich wissen, was es denn nun mit Krügers Schwimm­ver­weigerung auf sich hat und weshalb ihn eigentlich alle Krüger nennen, wenn er doch gar nicht so heißt. Christian Huber ist es ge­lungen, mich in den Sog dieses letzten Sommer­tages zu ziehen und er hat dafür ge­sorgt, dass ich jetzt dringend mal wieder ins Frei­bad muss. Selbst­ver­ständ­lich nicht, ohne dort ein Menü Nummer 1 zu be­stellen.
Wenn Ihr also Lust auf eine kleine sommer­liche Zeit­reise habt, dann schnappt Euch dieses Buch, legt Euch ins Frei­bad, an den Bade­see oder den Strand und geht Krügers Ge­heim­nissen auf den Grund.

Transparenz

Ich habe dieses Buch selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine eigene Meinung wider, die von niemandem beeinflusst wurde.

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