So ziemlich jeder, der regelmäßig in deutschen Buchläden unterwegs ist, stolpert irgendwann einmal über den japanischen Autoren Murakami. Und wenn
nicht, bekommt man als Bücherwurm über kurz oder lang den Tipp, mal eines seiner Bücher zu lesen. Dann ist man schnell angefixt. Zumindest bei mir
war es so. Murakami hat eine ganz eigene, wahnsinnig intensive Art zu schreiben. Man wird förmlich in die Geschichten hineingesogen.
Darum war ich neugierig, als ich „Von Beruf Schriftsteller“ zum ersten Mal in der Hand hatte. Wie tickt dieser Mann, der eigentlich dafür bekannt ist,
extrem scheu zu sein? Murakami plaudert in diesem Buch aus dem Nähkästchen. Er erzählt, was er getan hat, bevor er mit dem Schreiben begann. Wie er
aufgewachsen ist, warum er als Barbetreiber in Tokio eigentlich ganz glücklich war und wie plötzlich der unbändige Wunsch aufkam,
seine erste Geschichte zu schreiben. Als Leser erfährt man, wie er arbeitet, wie er mit Kritik umgeht und was der Erfolg mit ihm gemacht hat.
Ich fand es richtig spannend und war schwer beeindruckt, dass jemand, der so unfassbar erfolgreich ist, gleichzeitig so bescheiden sein kann.
Und nun sitze ich da mit einem Handy voller Screenshots, weil er so viele wichtige Dinge gesagt hat, die ich unbedingt festhalten musste. Das ist recht ungewöhnlich für mich, denn normalerweise beschränke ich mich darauf, zu nicken und zu denken „Yo, recht hat er.“ Aber hier war es anders. Darum kann ich mir auch gut vorstellen, dieses Buch mit ein wenig Abstand ein zweites Mal zu lesen, um noch tiefer einzutauchen.
Das Einzige was mich gestört hat, war dieser Schutzumschlag. Grundsätzlich verstehe ich den Sinn von Schutzumschlägen ja schon nicht.
Lässt man sie dran, während man das Buch liest, und stellt es dann ohne Umschlag ins Regal? Dann flattert einem der Umschlag beim Lesen ständig herum und sieht
innerhalb kürzester Zeit völlig zerfetzt aus. Anschließend räumt man das „geschonte“ Buch ins Regal, wo es dann zustaubt. Denn Hand aufs Herz, wer
von Euch geht jede Woche mit einem Feudel durchs Bücherregal? Ich nicht. Wenn es also nach mir ginge, könnte man getrost auf Schutzumschläge
verzichten und das Buch direkt bedrucken. Aber ich bin auch jemand, für den Bücher eher Gebrauchsgegenstände sind. Ich sammle sie nicht.
Doch hier stieß mir der Umschlag besonders auf, denn er ist aus transparentem Kunststoff. Das schaut originell aus, ist jedoch nicht so richtig zeitgemäß.
Schließlich sind wir uns inzwischen alle bewusst, dass wir auf Plastik verzichten sollten, wo es nur geht.
Aber dies ist nur eine Kritik an der Verpackung. Den Inhalt von „Von Beruf Schriftsteller“ fand ich wirklich hammermäßig und werde das Buch deshalb sicher
noch häufig weiterempfehlen.
Ich habe dieses Buch selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine eigene Meinung wider, die von niemandem beeinflusst wurde.