»Offline« von Arno Strobel

Gelesenes

»Offline« von Arno Strobel

Fünf Tage in einem ab­ge­legenen Berg­hotel. Ohne Inter­net, ohne Tele­fon. Es ist eine bunt ge­mischte Truppe, die sich auf das „Aben­teuer“ Off­line-Camp einlässt. Was sie bei ihrem Auf­bruch noch nicht wissen: es wird aben­teuer­licher als ge­dacht. Denn schon am nächsten Tag sind sie komplett ein­ge­schneit und müssen fest­stellen, dass sie ent­weder doch nicht alleine sind oder dass einer von ihnen ein skrupel­loser Killer ist.

Das Handy abends richtig aus­schalten und nicht mit ins Schlaf­zimmer nehmen. Ganz be­wusst mal ohne Smart­phone aus dem Haus gehen. Wenn ich er­zähle, dass ich mir diese Ent­schei­dungen regel­mäßig gönne, schlägt mir häufiger Skepsis ent­gegen. Ein Leben ohne Handy in der Po-Tasche, geht das denn? Yep, das geht. Sehr gut sogar. Kein Wunder, dass mich aus­ge­rechnet „Off­line“ so an­lachte, als ich vor der Aus­wahl meines ersten Arno Strobel Thrillers saß.
Das Konzept „Man setze eine Gruppe von Menschen einer Si­tuation aus, der sie nicht ent­kommen können und irgend­wie mit­ein­ander aus­kommen müssen“ ist nicht neu. Ich habe schon viele Bücher ge­lesen und Filme ge­sehen, die genau dieses Konstrukt als Basis ge­nutzt haben. Ein alter Schuh also? Ich war ge­spannt, wie Arno Strobel das für sich nutzt.
Meister­lich, kann ich nur sagen. Ich war wirk­lich hin und weg. Als Leser taucht man ganz tief ein in dieses Gruppen­ge­füge, in dem ab einem gewissen Punkt jeder jedem miss­traut. Aber niemand kann 24/7 auf der Hut sein. Irgend­wann werden die Off­line-Neu­linge müde. Irgend­wann über­mannt sie der Hunger. Und irgend­wann ver­lieren einzelne die Nerven. Doch be­deutet das, dass sie Täter oder Opfer sind?
Dies­be­züg­lich hat Strobel mich und sicher­lich auch viele andere Leser bis zum Schluss auf die Folter ge­spannt und so natür­lich dafür ge­sorgt, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.

Aber Vorsicht! Das ist keine be­ruhigende Gute-Nacht-Lektüre. Mehr als einmal habe ich meinen Mann abends im Bett ge­fragt, ob er dieses Ge­räusch auch ge­hört hat. Was war das? Und haben wir die Wohnungs­tür ab­ge­schlossen? Ich glaube, er hat sich in diesen Momenten ge­wünscht, ich hätte zu einem Heile-Welt-Buch ge­griffen. Mache ich beim nächsten Buch sicher­lich auch. Aber so etwas richtig Kitzelndes wie „Off­line“ muss zwischen­durch einfach mal sein.

Transparenz

Ich habe dieses Buch selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine eigene Meinung wider, die von niemandem beeinflusst wurde.

«
»